Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 Was ich mir für eine bessere Standesvertretung  immer gewünscht hatte, habe ich endlich gefunden:

„Die Unabhängigen“!

 

Da es der Kammerpolitik als solche im Dienste der Allgemeinmedizin schlicht an Existenz mangelt (es gibt kein Fach und somit auch keine Fachgruppe!), vernehmen wir umso erfreuter: Es gibt einen Zusammenschluss von Kolleg*innen, die verstanden haben: Wir können nur in gegenseitiger Unterstützung und Solidarität in den Tandems  angestellte Ärzte - niedergelassene Ärzte sowie Kassenärzte - Wahlärzte stark sein! 

In diesem Sinne werden unsere unten angeführten Anliegen und Forderungen für das Fach Allgemeinmedizin bei den Unabhängigen solidarisch von allen mitgetragen und proaktiv unterstützt – ein absolutes Alleinstellungsmerkmal!

 

Allein, es bleibe in diesem Kontext nicht unerwähnt: Die aktuell selbstkultürlich etablierten Akteure verstehen sich sehr wohl in eindrucksvoller Solidarität zu üben, wenn auch exklusiv mit sich selbst „vereinigt“:  Welch glücklicher Zufall, dass der „Tätigkeitsbericht“ der abgeschlossenen Regentschaft, versehen mit allen Ärztekammer-Insignien, tageszeitgleich mit den Couverts für die Wahl verschickt wurde! Die Erfolge – und ja, es wurde von honorigen Herren so manches erreicht, das sei fairer Weise anerkannt – erschienen Hochglanz-poliert, während anderes, wie etwa das desaströse Scheitern der Primärversorgungszentren im Bundesland, das hilflose Pandemie-Management, das Dahinsiechen des Sprengelarztsystems und der schulärztlichen Versorgung nonchalant keinerlei Erwähnung fand  - ansonsten hätte es ja auch „Untätigkeitsbericht“ heißen müssen.

 

Bei aller Wertschätzung für die durchaus verdienstvollen Lobbying-Versuche der SAGAM und der ÖGAM, für unsere nicht existente Fachgruppe etwas zu erreichen: Das ist eigentlich nicht die Aufgabe wissenschaftlicher Gesellschaften, sondern einer entsprechenden Vertretung in der Standespolitik.

Füllen wir dieses Vakuum endlich mit politischer Arbeit, denn es geht um nicht weniger als unsere Existenz!

 

Und damit die dritte wahlwerbende Gruppierung auch ihr Fett abbekommt: Die Betrachtung der kandidierenden Persönlichkeiten wirkt hinlänglich schwurbel-selbsterklärend. Das sollte wohl Abschreckung genug sein.

 

 

Für die Allgemeinmedizin:

 

Unverzügliche Umsetzung des "Facharztes für Allgemeinmedizin"

-          Seit Jahrzehnten gefordert, endlos versprochen, steht im Regierungsprogramm und wartet dort geduldig, Schlusslicht in Europa!

-           

Implementierung und regelmäßige Einberufung einer Fachgruppe Allgemeinmedizin

Wenn wir es nicht selber machen, wird es niemand für uns machen.

 

Ideelle und materielle Gleichstellung mit den Sonderfächern 

beginnt mit einer Aufwertung der Ausbildung.

 

Harmonisierung und Modernisierung des Leistungskatalogs und der Erstattungsregeln

Wer schallen kann, soll es auch bezahlt bekommen.

Wer kleine Gelenke infiltrieren kann, soll es auch bezahlt bekommen.

Wer einen Dauerkatheter legt, soll dafür nicht weniger bekommen als ein Urologe.

………………

 

Standespolitische Unterstützung des "Masterplans Allgemeinmedizin" der ÖGAM

Es ist wirklich alles sehr gescheit, was da drinsteht. Es werde Realität!

 

Neuverhandlung der Verträge Zusammenarbeitsformen wie PVE und Gruppenpraxen mit vereinfachter, durchschaubarer Vertragsstruktur

Ein Vertrag, für dessen Verständnis man Wirtschaftsmathematiker braucht, ist für Kassenärzt*innen ein schlechter Vertrag.

Wenn bei vergleichenden Berechnungsmodellen „vergessen“ und unterschlagen wird, dass die „B-Scheine“ schlicht wegfallen, ist das wenig vertrauensbildend.

Wir unterstützen prinzipiell Einschreibmodelle nach dem „Modell Baden-Württemberg“, wollen freilich dafür nicht bei unseren Patient*innen darum betteln gehen müssen. – Es wird nicht ohne Anreize für die Patient*innen gehen.

-          Zurück an den Start!

 

Für die öffentliche Gesundheit, Sprengelärzt`*innen und Schulärzt*innen: 

 

Längst überfällige Tarifanpassung für Sprengelärzt*innen

Unbeschaut verwesende Leichen haben es schon in die Presse „geschafft“. Zahlreiche Sprengelarztstellen sind unbesetzt. 

-          Seit etwa Anfang des Jahrtausends (--letzte Tarifanpassung!!) hat dieser sich anbahnende Niedergang in der Kammer anscheinend niemanden interessiert.

 

Sprengelarzthotline für alle Anliegen und Fragen an Landessanitätsdirektion und Gesundheitsämter

An der im Salzburger Landessanitätsgesetz vorgesehenen „Mitwirkung bei der Pandemiebekämpfung“ bestand seitens der Behörden himmelschreiendes Desinteresse. Wir landeten ex aequo mit Patient*innen in endlosen Telefon-Warteschlangen, wesentliche epidemiologische Daten über unsere Gemeinden wurden uns wegen „datenschutzrechtlicher Bedenken aus Wien“ vorenthalten. Dort weiß man allerdings wahrscheinlich gar nicht, was ein Sprengelarzt überhaupt ist. Ein Kammerfunktionär meinte dazu nur, „ja hast eh recht“, aber es sei halt keine Zeit für „Manöverkritik“. Nun, wir sehen die Zeit gekommen, wann, wenn nicht jetzt!

 

Wiedereinführung der sprengelärztlichen Befugnis, selbst eine gerichtsmedizinische oder sanitätspolizeiliche Obduktion anzuordnen

Wir können und wissen das besser als der Journaldienst-Staatsanwalt in Graz. 

 

Standespolitische Mitsprache beim geplanten Umbau der öffentlichen Gesundheit

Ja, wir wollen laufend eingebunden sein!

 

Neuaufstellung und Modernisierung des Schularztsystems

Flexiblere Gestaltung der Untersuchungen je nach Erfordernis in größerer Eigenverantwortlichkeit

Lebendige Präventionsarbeit in Gruppen

 

 

Wenn Euch die Inhalte gefallen, teilt sie bitte mit anderen Kolleg*innen, insbesondere auch mit Allgemeinmediziner*innen, Sprengelärzt*innen und Schulärzt*innen!

                                               www.dieunabhaengigen.at

 

Liebe kollegiale Grüße

Dr. Norbert Stöckl

5441 Abtenau

M: 0664 497 46 27